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Buchstäblich wahr: kann eine Theorie nur sein, wenn ihre Termini nicht in einer gegebenen Situation uminterpretiert werden dürfen. Andererseits können einige Theorien und Gesetze durch eine Reinterpretation auf Spezialfälle zutreffen, ohne wahr oder falsch zu sein.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Friedrich Nietzsche über Buchstäbliche Wahrheit – Lexikon der Argumente

Danto III 57
Buchstäbliche Wahrheit/Nietzsche/Danto: wenn man die Metapher wie Nietzsche definiert (siehe Metapher/Nietzsche) und damit jeder Satz als metaphorisch gilt, muss – unsinnigerweise – jeder Satz auch unkonventionell sein. Dann ist schwer zu erkennen, was wir mit einer Metapher überhaupt meinen.
Danto: Nietzsche würde wohl antworten: Metaphern sind Sätze, die niemals wahr, oder zumindest niemals buchstäblich wahr sind; kein Satz ist jemals in Bezug auf dasjenige, wovon er handelt, wortwörtlich zu nehmen; daher ist jeder Satz in einem gewissen Grad metaphorisch. Inder Praxis (oder auch Rhetorik) macht es kaum einen Unterschied, ob wir nun sagen, kein Satz sei buchstäblich wahr, oder aber, wie Nietzsche es später noch radikaler formulieren sollte, jeder Satz sei im buchstäblichen Sinne falsch. Die Frage ist lediglich, ob uns unsere Sprache im Leben behilflich sein kann.
Danto III 58
DantoVsNietzsche: Problem: wenn alle Sätze bloß metaphorisch sind, dann ist auch die These, dass Sätze bloß metaphorisch sind, selbst bloß metaphorisch, das heißt nicht buchstäblich wahr.
((s) Vgl. Das Gegenargument gegen die Interpretationsphilosophie von Günter Abel und Hans Klenk: Wenn alles Interpretation ist, dann auch die These, dass alles Interpretation ist. Dann aber ist die These nicht sicherer als jede andere Interpretation. >VsInterpretationsphilosophie, >VsAbel, Günter, VsKlenk, Hans.)
Danto III 62
Außerdem:
Die ersten jemals artikulierten Sätze können einfach keine Metaphern gewesen sein.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Nie I
Friedrich Nietzsche
Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009

Nie V
F. Nietzsche
Beyond Good and Evil 2014

Danto I
A. C. Danto
Wege zur Welt München 1999

Danto III
Arthur C. Danto
Nietzsche als Philosoph München 1998

Danto VII
A. C. Danto
The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005

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